Das sollte in einem Businessplan Einzelhandel stehen
Ein seriöser Businessplan Einzelhandel besteht aus 2 Teilen. Zunächst beschreibt der Gründer die Idee genau. Auf der Basis einer bewährten Struktur werden nacheinander die wichtigsten Fragen rund um die Gründung und den Betrieb eines Einzelhandels geklärt. Wo wird der Gründer sein Business betreiben? Wie sind die Aussichten an diesem Standort? Was qualifiziert den Gründer für den Schrit in die Selbständigkeit? Wie wird sich der Einzelhandel von der Konkurrenz im Einzugsgebiet abheben?
Ein zweiter wichtiger Aspekt in einem Businessplan ist die Finanzplanung. Was sich aus dem ersten Teil an Rahmenbedingungen ergibt, drückt sich im Finanzplan in Form konkreter Zahlen aus. Alle Ausgaben und Einnahmen rund um Eröffnung und Unterhalt des Business fließen in die verschiedenen Teilbereiche Kapitalbedarf, Liquiditätsplan und Rentabilitätsvorschau ein. Enthält der Finanzplan alle Werte detaillert, sieht der Gründer, inwiefern sich der geplante Einzelhandel auch wirtschaftlich trägt.
Ein Finanzplan ist gerade im Fall einer Gründung im Einzelhandel noch aus einem anderen Grund wichtig. In der Regel ist die Eröffnung eines Ladengeschäftes mit einigen Anlaufkosten verbunden. Der Gründer wird sich Kapital beschaffen müssen. Als Geldquellen kommen in der Regel eine Bank oder ein Förderinstitut wie die KfW infrage. Viele Gründer wenden sich aber auch Verwandte und Bekannte und bitten um ein Darlehen. Ob privates Kapital oder ein Kredit der Bank angestrebt wird - in jedem Fall wollen die Kapitalgeber einen ausgereiften Businessplan sehen.
Inhalt Teil 1: Businessplan Einzelhandel - Beschreibung
Im ersten, textbasierten Teil des Businessplan Einzelhandel beschreiben Sie ausführlich, welches Geschäft Sie genau planen, wie die derzeitige Marktlage ist und warum Sie über die nötigen Kompetenzen verfügen, um einen rentablen Einzelhandel auf die Beine zu stellen. Das Muster, das als Richtlinie dienen soll, zeigt Ihnen, wie Sie sich und Ihre Idee souverän und überzeugend präsentieren.
Auf diese Weise wird es Ihnen leicht fallen, Andere von Ihrem Vorhaben zu begeistern und Sie gegebenenfalls bei der Umsetzung zu unterstützen. Beschreiben Sie möglichst detailliert, wie das Sortiment des Einzelhandels aussehen soll, welche Erweiterungen Sie sich eventuell für die Zukunft vorstellen können und wen Sie mit Ihrer Produktpalette ansprechen wollen. Je genauer Sie sind, desto eher entsteht der Eindruck, dass Sie sich vollkommen darüber im Klaren sind, was Sie wollen. Hier die einzelnen Schwerpunkte des Muster Businessplan im Überblick:
- Management
- Produkt und Kundennutzen
- Markt und Wettbewerb
- Marketing und Vertrieb
- Geschäftsmodell und Organisation
- Das Unternehmerteam
- Realisierungsfahrplan
- Chancen und Risiken
Inhalt Teil 2: Businessplan Einzelhandel - Finanzplanung
Im zweiten Teil des Businessplans Einzelhandel steht dem Gründer auf 7 Blättern einer umfangreichen Excel-Tabelle ein vorkalkulierter Finanzplan zur Verfügung. Das Excel rechnet alle Ausgaben und Einnahmen zusammen und zeigt Ihnen für einen Zeitraum von 3 Jahren nach der Gründung des Einzelhandel, wie sich die finanzielle Entwicklung darstellt. Diese aussagekräftige Rechnung wird auch Skeptiker davon überzeugen, dass Sie an alles gedacht haben und dass sich Einzelhandel lohnen wird. Das Muster für einen Finanzplan gliedert sich in diese Teilbereiche:
1. Kapitalbedarfsplan
Stellen Sie im Kapitalbedarfsplan zusammen, welche Mittel Sie brauchen, um Ihrer Idee Form zu verleihen. Dazu gehören Anfangsinvestitionen und eventuelle finanzielle Mittel, um weitere Ausbaustufen des Projektes zu realisieren.
2. Finanzierungsplan
Wie werden Sie die Gründung des Einzelhandels finanzieren? Geben Sie an, über wie viel Eigenkapital Sie verfügen, ob Sie einen Kredit aufnehmen oder ob Sie auf andere Quellen zurückgreifen können.
3. Rentabilitätsvorschau
Eine Rentabilitätsvorschau errechnet, ab wann Ihr Einzelhandel Gewinn erzielt.
4. Liquiditätsplan
Für ein Unternehmen ist eine stabile Liquidität sehr wichtig. Mit einem Liquiditätsplan prüft der Gründer, ob der Fall der Zahlungsunfähigkeit bei dem angestrebten Projekt eintreten kann.
5. Preiskalkulation
Geben Sie an, welche Preise Sie für die von Ihnen angebotenen Produkte veranschlagen. Machen Sie sich gleichzeitig Gedanken über einen möglichen Spielraum.
6. Abschreibungen
Bei einem Unternehmen wie Ihrem Einzelhandel können steuerliche Abschreibungen stark zu Buche schlagen. Mit dieser selbstrechnenden Tabelle prüfen Sie langfristig, wie sich die Abschreibungen auf Ihren Gewinn auswirken.
7. Privatbedarf
Auch Ihre privaten Ausgaben sollten in einem vollständigen Businessplan nicht fehlen. Wenn dieser Posten Ihnen auch nicht besonders hoch erscheint, so stellt er doch eine regelmäßige Belastung dar und muss an dieser Stelle auftauchen.
Welche Strategie verspricht im Einzelhandel Erfolg?
Das Geschäftsmodell des Einzelhandels steht unter Druck. Online-Händler machen stationären Einzelhändlern mit günstigen Preisen, Lieferung an die Haustür und Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit Konkurrenz. Dennoch ist ein Business im Einzelhandel nicht zum Scheitern verurteilt. Im Gegenteil: mit einem cleveren Konzept kann sich ein Gründer nachhaltig von Billig-Wettbewerbern aus dem Internet absetzen. Alles kommt auf eine durchdachte Strategie und echten Kundennutzen an.
Echter Service und fachliche Expertise sind unabdingbar für die Etablierung im Einzelhandel. Beratung wissen Kunden zu schätzen. Der Gründer muss außerdem einen langen Atem mitbringen. Wer die ein oder andere Durststrecke überlebt, hat gute Chanen, sich nachhaltig zu behaupten.