Inhalt der Vollmacht für einen Anwalt
In der Vollmacht, die ein Mandant seinem Anwalt ausstellt, müssen alle Befugnisse, die dem Antwalt erteilt werden sollen, genau aufgelistet sein. Auch wenn Sie Ihrem Anwalt vertrauen, so sollten Sie sich doch mit einer detaillierten Vollmacht darüber vergewissern, welche Aufgaben im Rahmen der anwaltlichen Vertretung Sie Ihm übertragen und welche nicht. In einer Prozessvollmacht wird der Rahmen genannt, das heißt, für welchen Prozess die Vollmacht erteilt wird. Die Vollmacht ist gültig für die Prozessführung (inklusive Erhebung und Zurücknahme von Widerklagen), für die Antragstellung in Scheidungs- bzw. Scheidungsfolgesachen, zur Vertretung und Verteidigung in Straf- und Bußgeldangelegenheiten, Vertretung in Verfahren (auch außergerichtlich), Begründung und Aufhebung von Verträgen und Abgabe von einseitigen Willenserklärungen wie Kündigungen.
Die Anwaltsvollmacht wird für alle Instanzen (ebenso Folge- und Nebenverfahren) erteilt und umfasst auch die Befugnis, Zustellungen im Namen des Mandanten zu bewirken oder entgegen zu nehmen, Rechtsmittel einzulegen und gerichtliche sowie außergerichtliche Verhandlungen zu führen. Weiterhin wird festgehalten, dass die Vollmacht ganz oder auch nur zum Teil übertragen werden kann (Untervollmacht).
Warum ist die Prozessvollmacht so wichtig?
Insbesondere wenn ein Anwalt für seinen Mandanten ein einseitiges Rechtsgeschäft, wie etwa eine Kündigung oder einen Rücktritt vornehmen soll, ist die Vorlage einer schriftlichen Prozessvollmacht durch den Anwalt von Bedeutung. Nach § 174 BGB kann ein einseitiges Rechtsgeschäft das von einem Bevollmächtigten vorgenommen wird, von dem Gegner zurückgewiesen werden, wenn keine Bevollmächtigung vorgelegt wird. Das Rechtsgeschäft ist dann unwirksam. Um zu verhindern, dass das Rechtsgeschäft erneut vorgenommen werden muss, legt der Anwalt am besten gleich die schriftliche Prozessvollmacht vor. Im schlimmsten Fall können durch solche Situationen nämlich wichtige Fristen versäumt werden.
Vorlagepflicht: Muss ein Rechtsanwalt die Vollmacht vor Gericht vorlegen?
Grundsätzlich muss dem Anwalt vom Mandanten eine Vollmacht erteilt werden. Für den Rechtsanwalt besteht in punkto Vollmacht jedoch keine Vorlagepflicht gegenüber dem Gericht. Er kann dem Gericht auch anwaltlich versichern, dass er von seinem Mandanten bevollmächtigt wurde. Immerhin hat er einen Eid geleistet und das Berufen auf eine ordnungsgemäße Bevollmächtigung darf nicht ohne weiteres in Zweifel gezogen werden. Für den Rechtsanwalt wie auch für den Mandanten selbst ist es aber wichtig das Tätigwerden durch eine Vollmacht zu regeln. Nur so können sich beide Seiten in Bezug auf den Handlungsspielraum absichern. Die Vollmacht Rechtsanwalt, die hier in den Formaten Word und PDF zur Verfügung steht, ist als Muster eine ideale Basis für ein individuelles, rechtssicheres Dokument.