Sind Sie unzufrieden im Job und versuchen eine Neuorientierung auszuloten? Erfahren Sie im folgenden Ratgeber, wie Sie diese ganz einfach in vier Schritten meistern!
Vier Schritte zur Neuorientierung im Job
Die nachfolgenden vier Schritte für eine Neuorientierung im Job zielen vor allem darauf ab, sich selbst unvoreingenommen und motiviert an Ihre beruflichen Bedürfnisse heranzuführen. Wichtig: Lassen Sie sich bei der nicht von Bedenken und Zweifeln hindern und nehmen Sie sich die Zeit auf Ihr „Inneres“ zu hören.
Schritt 1: Eigene Bedürfnisse
Der erste Schritt für eine Neuorientierung im Job ist die sogenannte Orientierungsphase. Stellen Sie sich ganz bewusst die Frage was Ihnen Freude bereitet. Am besten Sie nehmen sich klassisch ein Blatt Papier und einen Stift und schreiben darauf los. Sie können selbstverständlich auch Ihren Rechner oder ein Tablet nutzen.
Faktoren wie Spaß, intrinsische Motivation oder auch Aufregung sollten hier Ihre klaren Indikatoren sein.
Oft stellt sich schon in der Orientierungsphase heraus, dass die eigentlich Arbeit, die man tagtäglich verrichtet, nicht das grundlegende Problem ist. Machen Sie sich daher dazu auch Notizen, um der Unzufriedenheit auf den Grund zu kommen. Ist es die Arbeitsstätte an sich? Der Arbeitsweg? Mangelnde Flexibilität bei der Arbeitszeit? Zuviel oder fehlendes Homeoffice? In dem Fall lässt sich eventuell im eigenen Unternehmen eine Versetzung beantragen oder auch eine Änderung des bestehenden Arbeitsvertrages.
Hier finden Sie einen Versetzungsantrag auf eigenen Wunsch, den Sie bei Ihrem Arbeitgeber einreichen können.
Schritt 2: Neuausrichtung ausloten
Wenn Sie zu dem Ergebnis kommen, dass das derzeitige Tätigkeitsfeld nicht mit Ihren Bedürfnissen übereinstimmt, müssen Sie Überlegungen zur Neuausrichtung anstellen.
Bei der Neuausrichtung geht es darum, Ihren Traumjob skizzenartig zu umreißen. Im Rahmen einer Neuorientierung im Job gestaltet es sich als sinnvoll, sich besonders auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Worin sind Sie richtig gut? Welches Arbeitsumfeld hätten Sie gerne oder sehen Sie sich als Führungspersönlichkeit? Achtung: Hören Sie in diesem Punkt nur auf sich selbst und nicht darauf, was Kollegen, frühere Vorgesetzte, Eltern oder Freunde und Bekannte Ihnen eventuell in der Vergangenheit einmal gespiegelt haben.
Arbeiten Sie hier die 10 klassischen Fragen ab, die es bedarf, um eine klare Vorstellung von Ihrem Traumberuf zu erhalten:
- Was sind meine Interessen und Leidenschaften?
- Welche Fähigkeiten und Talente besitze ich?
- Welche Art von Umgebung und Arbeitskultur bevorzuge ich?
- Welche Werte und Überzeugungen sind mir wichtig?
- Welche Tätigkeiten und Aufgaben machen mir Freude und erfüllen mich?
- Welche Branchen und Berufe sprechen mich an?
- Wie sieht meine ideale Work-Life-Balance aus?
- Welche beruflichen Ziele möchte ich langfristig erreichen?
- Welche Art von Beitrag möchte ich zur Gesellschaft leisten?
- Welche Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung sind mir wichtig?
Schritt 3: Entscheidung und Zielsetzung
Sobald Sie die Antworten auf diese Fragen haben, können Sie verschiedene Berufe und Karrierewege erkunden, die zu Ihren Interessen, Fähigkeiten und Werten passen und am Ende des Tages eine Entscheidung treffen. Diese Hilfsmittel erleichtern Ihnen die Zielsetzung:
- Selbstreflexion: Vergleichen Sie Ihre Antworten mit den Anforderungen und Merkmalen verschiedener Berufe. Überlegen Sie, welche Berufe am besten zu Ihren Stärken, Vorlieben und Zielen passen.
- Berufsrecherche: Nutzen Sie Online-Ressourcen, Berufsinformationszentren, Karriereberatungsdienste und Gespräche mit Fachleuten, um mehr über verschiedene Berufe zu erfahren, die Ihren Interessen entsprechen.
- Praktische Erfahrungen sammeln: Erwägen Sie Praktika, Freiwilligenarbeit oder Job Shadowing, um Einblicke in verschiedene Berufe zu gewinnen und herauszufinden, ob sie Ihren Erwartungen entsprechen.
- Networking: Sprechen Sie mit Menschen, die in den von Ihnen interessierten Berufsfeldern arbeiten, um Einblicke, Ratschläge und möglicherweise Mentoring zu erhalten.
- Feedback einholen: Besprechen Sie Ihre Überlegungen mit Freunden, Familie, Lehrern oder Berufsberatern, um ihr Feedback und ihre Perspektiven zu erhalten.
- Flexibilität bewahren: Seien Sie offen für neue Möglichkeiten und erkennen Sie, dass sich Ihre Interessen und Ziele im Laufe der Zeit ändern können. Seien Sie bereit, sich anzupassen und neue Wege zu erkunden.
Indem Sie diese Schritte durchlaufen und Ihre Antworten auf die klassischen Fragen mit den Realitäten und Möglichkeiten verschiedener Berufe abgleichen, können Sie besser einschätzen, welcher Beruf am besten zu Ihnen passt.
Schritt 4: Umsetzung
Um Ihre beruflichen Ziele umzusetzen, müssen Sie sich mit dem Thema Selbstvermarktung auseinandersetzen: Arbeiten Sie an Ihrer persönlichen Marke und präsentieren Sie sich professionell in Ihrem beruflichen Umfeld. Aktualisieren Sie Ihren Lebenslauf, erstellen Sie ein aussagekräftiges LinkedIn-Profil und nutzen Sie andere Plattformen, um sich zu präsentieren. Seien Sie bereit, Hindernisse und Rückschläge zu überwinden, und bleiben Sie hartnäckig in der Verfolgung Ihrer Ziele.
Setzen Sie Ihre Pläne in die Tat um und nehmen Sie aktiv an Ihrem beruflichen Fortschritt teil. Handeln Sie konsequent und bleiben Sie flexibel, um sich an Veränderungen anzupassen und neue Chancen zu nutzen.
Neuorientierung im Job – wann sollte man den alten Job kündigen?
Stellen Sie sicher, dass Sie bereits eine verbindliche Zusage für Ihren neuen Job haben, bevor Sie Ihren aktuellen Job kündigen. Dies minimiert das Risiko von Arbeitslosigkeit oder Unsicherheit in Bezug auf Ihre berufliche Zukunft. Um sich beruflich komplett neu zu orientieren, sollten Sie niemals nicht voreilig kündigen. Sie sollten sich aber zumindest in Bezug auf die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Kündigung Ihres aktuellen Arbeitsvertrages, so einfach wie möglich machen. Informieren Sie sich daher frühzeitig über Ihre Kündigungsfrist und sonstige arbeitsrechtliche Gegebenheiten, um diese Punkte mit in Ihre Planung einzubeziehen.
Hier finden Sie eine Vorlage für eine fristgemäße Kündigung durch den Arbeitnehmer.