Alleiniges Kriterium für eine Anstellung ist sie mit Sicherheit nicht. Doch kann sie das alleinige Kriterium für eine Absage sein. Eine zerknickte und mit Fettflecken verzierte Bewerbungsmappe wird nur mit zwei spitzen Fingern angefasst und wandert aus dem Briefumschlag direkt auf den Absagenstapel. Wer sich jedoch an Kriterien wie Sauberkeit, Ordentlichkeit, Seriosität und einen sinnvollen Aufbau hält, dem legt die Bewerbungsmappe keine Steine in den Weg.
Lesen Sie hier in unserem Artikel alles, was Sie zum Aufbau und Inhalt einer Bewerbungsmappe wissen müssen.
Welche Mappe ist die beste?
Bei der Auswahl der richtigen Bewerbungsmappe sind unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen. Nicht nur Aussehen, Handhabung und Stabilität sind ausschlaggebend. Auch Kosten, Unternehmensprofil und persönlicher Geschmack spielen eine wichtige Rolle. Kaufen Sie daher nicht wahllos Bewerbungsmappen ein, sondern machen sie sich vorher Gedanken darüber, was Sie genau suchen.
Der Kostenfaktor
Bewerbungsmappen gibt es in so ziemlich allen Preisklassen. Einfach die Billigste zu nehmen, ist selbstverständlich nicht empfehlenswert. Eine qualitativ höherwertige Bewerbungsmappe zeigt, dass Ihnen so viel an der Anstellung liegt, dass Sie keine Kosten und Mühen gescheut haben. Natürlich geht das nur, wenn Ihr Konto es zulässt. Eine Abstufung kann auch nach der angestrebten Position erfolgen. Aber wenn es nicht gerade um einen Vorstandsposten in der Porsche AG geht, muss es auch nicht die allerteuerste Mappe sein. Was Qualität und Preis betrifft, halten Sie sich getrost an den Durchschnitt. Die anderen Bewerber hängen Sie dann lieber mit dem Inhalt Ihrer Bewerbung ab.
Wiederverwertbar oder nicht?
Umweltbewusstsein ist sehr lobenswert. Aber beim Bewerben gilt: Wer einen gut bezahlten Job haben will, der muss dafür schon was investieren. Zeigen Sie dem Personalchef bloß nicht, dass er nur eine von Hunderten immer wieder verwendeten Bewerbungsmappen erhält. Erwecken Sie lieber den Eindruck, dass er die Bewerbungsmappe von Ihnen bekommt. Die eine, bei der Sie sich besonders viel Mühe gegeben haben. Die Bewerbungsmappe, die an Ihr absolutes Wunschunternehmen geht. Bei Bewerbungen auf ein unbezahltes Praktikum ist es hingegen in Ordnung, eine noch saubere und knickfreie Bewerbungsmappe wieder zu verwenden.
Die Qual der Wahl
Ob Sie eine dreiseitige Bewerbungsmappe aus Karton oder einen Schnellhefter mit Klarsichtfolie verwenden, richtet sich allein nach Ihrem Belieben. Der Dreiseiter wirkt besonders klassisch und seriös, während sich ein Schnellhefter einfacher durchblättern lässt. Fragen Sie sich vor allem, ob sich die von Ihnen gewählte Bewerbungsmappe leicht handhaben lässt. Schließlich wollen Sie ja gerade erreichen, dass de Personalchef die Unterlagen kopiert oder einscannt, um Sie dann an die entsprechenden Abteilungsleiter weiter zu reichen. Gefragt ist also eine Bewerbungsmappe, die sich leicht aufschlagen, durchblättern und weiterverwerten lässt. So erleichtern Sie die Personalerarbeit und treten von Anfang an wie ein Kooperationspartner auf, mit dem man gut zusammen arbeiten kann.
Klassisch oder kreativ?
Richten Sie die Farbwahl und Gestaltung genau auf das anvisierte Unternehmen und Ihren Berufsstand aus. Wo es um kreatives Arbeiten geht, kann eine knallige Farbe oder ein auffallendes Design durchaus von Vorteil sein. In allen anderen Fällen ist schwarz, weiß oder eine gedeckte Farbe zu empfehlen, um die Seriosität zu unterstreichen. Sie wollen vom Inhalt der Bewerbung ja nicht ablenken, sondern diesen durch eine dezente Verpackung unterstreichen!
Eine der meist diskutierten Fragen ist die nach der Kreativität. Eine auffällige individuelle Gestaltung kann dazu führen, dass Ihre Bewerbung hervorsticht. Sie kann aber auch auf einen übermäßigen Gestaltungsdrang und fehlende Ernsthaftigkeit schließen lasen. Daher gilt grundsätzlich: Das Verfassen einer erstklassigen Bewerbung ist keine Bastelstunde! Kreative Arbeitsproben sind viel mehr wert als eine kreative Bewerbungsmappe. Ausnahmen bestehen natürlich dann, wenn es sich um sehr junge Unternehmen handelt, die vor allem gestalterisch arbeiten.
Die richtige Reihenfolge
Ein Personalmanager entscheidet häufig in wenigen Minuten darüber, ob Ihre Bewerbung weiter berücksichtigt oder direkt zurückgeschickt wird. Eine der größten Katastrophen ist es daher, wenn er diese knappe Zeit damit verbringen muss, Ihren Lebenslauf zu suchen. Daher gilt: Ihre Bewerbungsunterlagen wollen nicht nur ansprechend präsentiert, sondern auch sinnvoll angeordnet werden. Machen Sie sich also Gedanken darüber, in welcher Reihenfolge Sie Ihre Dokumente darbieten wollen. Ausgangspunkt ist dabei stets eine simple Frage: Bei welcher Anordnung findet sich der Personalchef am besten zurecht? Auf welche Dokumente kommt es für den ersten Eindruck an? Welche spielen erst später eine Rolle? Ganz klar sind Anschreiben und Lebenslauf die ersten Entscheidungskriterien. Bei allen weiteren Unterlagen kommt es vor allem darauf an, dass eine Struktur zu erkennen ist. Bewährt hat sich im übrigen die folgende Reihenfolge:
- Anschreiben (lose beigelegt!)
- Deckblatt (wahlweise)
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Referenzen
- Arbeitszeugnisse (chronologisch rückwärts)
- Zeugnis der Berufsqualifizierung
- Weiterbildungen und Zertifikate
- Anlagenverzeichnis (wahlweise)
Je voller die Mappe, desto höher die Chancen?
Man könnte meinen, dass eine besonders dicke Bewerbungsmappe auf besonders viele Qualifikationen des Bewerbers schließen lässt. Aber falsch gedacht: Gefragt ist eine Bewerbungsmappe, bei der sich der Bewerber Gedanken über die Relevanz seiner Zeugnisse, Nachweise etc gemacht hat. Ganz klar gilt natürlich: Alles was in der Stellenausschreibung explizit verlangt wurde, findet auf jeden fall seinen Platz in der Mappe. Bei allen anderen Unterlagen ist je nach dem Einzelfall zu entscheiden. Bei zehn Jahren Berufserfahrung interessiert sich natürlich keiner mehr für das Abiturzeugnis, bei einem Berufseinsteiger unter Umständen schon. Fragen Sie sich also bei jedem Dokument: Was bringt dieser Nachweis dem Personalchef für eine Information bei der Einschätzung meiner Person? Und nur wenn Sie diese Frage beantworten können, kommt das Dokument in Ihre Bewerbungsmappe.
Der erste Kontakt: Das Anschreiben
Es dient vor allem dazu, ihn zum Weiterlesen zu verführen. Gehen Sie sicher, dass Ihr Anschreiben allen formalen und inhaltlichen Anforderungen gerecht wird. Denn was nützen Ihre fachlichen Qualifikationen und Ihr interessanter Werdegang, wenn sich der Personalchef gar nicht erst damit befasst? Daher kommt es beim Anschreiben vor allem darauf an, einen positiven Gesamteindruck zu hinterlassen und Interesse an Ihrer Person zu wecken.
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Ohne Recherche geht es nicht
Machen Sie sich Gedanken über den Inhalt Ihres Anschreibens. Ein erstklassiges Anschreiben bedarf einiger Vorbereitung. Erste Aufgabe ist daher die Recherche über den anvisierten Arbeitgeber und sein Unternehmen. Finden Sie heraus, wie das Unternehmen sich selbst sieht und wie es gesehen werden will. Auch Informationen über die Unternehmensstruktur und die personale Zusammensetzung können nicht schaden. Denn überzeugen kann man nur, wenn man weiß, wen man überzeugen will!
Schlüsselwörter machen den Unterschied
Als nächstes geht es darum, eine Liste mit Schlüsselwörtern zu erstellen. Ein Personalchef nimmt sich für Ihre Bewerbung nur wenige Minuten Zeit. Wird ein Text nur schnell überflogen, so sind es die Schlüsselwörter, die Aufmerksamkeit erwecken und im Gedächtnis bleiben. Und der technische Fortschritt ist an den Personalabteilungen selbstverständlich auch nicht spurlos vorbeigegangen. Bei großen Unternehmen erfolgt die Vorauswahl unter den Bewerbern häufig via Suchmaschine. Diese durchsucht die eingegangenen Anschreiben ausschließlich nach Schlüsselwörtern. Stellen Sie sich also die entscheidende Frage: Wenn Sie der Arbeitgeber wären, was würden Sie lesen wollen?
Der richtige Inhalt ist das A und O
Personalchefs verwenden viel Zeit und Mühe in das Verfassen von Stellenausschreibungen. Sie sind begeistert, wenn es einer der Bewerber schafft, tatsächlich darauf einzugehen. Finden Sie daher Gemeinsamkeiten zwischen Ihren Qualifikationen und dem ausgeschriebenen Stellenprofil. Machen Sie sich die Stärken und Schwächen Ihres bisherigen Werdeganges bewusst. Haben Sie einige Asse im Ärmel, warum gerade Sie die Stelle bekommen sollten? Gibt es auch Punkte, die vielleicht eher gegen Sie sprechen? Die Schwächen lassen Sie im Anschreiben noch unter den Tisch fallen, hier ist nur für die Asse Platz. Vergleichen Sie im nächsten Schritt das Stellenprofil mit Ihren Stärken. Ein Vergleich Ihrer Stärken und der Stellenausschreibung zeigt Ihnen sofort auf, was Ihre Trümpfe sind. Und nur diese gehören in das Anschreiben.
Eine klare Struktur ist wichtig
Nichts ist schlimmer als ein Anschreiben, dass keine Struktur hat und dem keine klaren Aussagen zu entnehmen sind. Dabei ist es gar nicht schwer, beim Bewerben ein deutliches Profil zu zeigen: Machen Sie zunächst klar, wo Sie hin wollen und dann wo Sie stehen. Bei der Strukturierung Ihres Textes helfen Ihnen wieder Ihre Schlüsselwörter. Sie geben die Richtung und eine erste Gliederung vor. Liefern Sie Fakten über sich selbst, die auf die Schlüsselwörter und somit auch auf das Stellenprofil passen.
Die Formalien wollen beachtet werden
Nachdem Sie nun wissen, was Sie schreiben wollen, geht es daran, wie Sie es schreiben. Unterschätzen Sie die Formalien nicht. Sie sind die Mindestanforderung an jede Bewerbung. Erfüllen Sie diese Grundvoraussetzung nicht, landet Ihre Bewerbung sofort auf dem Absagenstapel. Zeigen Sie, dass Sie im Geschäftsleben professionell auftreten können!
Erstellen Sie zuerst einen formal einwandfreien Briefkopf. Die Adresse der Firma steht oben links, die eigene Adresse wahlweise darunter oder oben rechts. Mit ein wenig Recherche lässt sich auch fast immer der Name des Personalchefs herausfinden. Ein dezentes „zu Händen von“ unter der Adresse des Unternehmens lässt das Anschreiben gleich viel persönlicher erscheinen. Fügen Sie noch das Datum und eine Betreffzeile ein, schon haben Sie die formalen Anforderungen erfüllt. Und durch ein etwas teureres Papier machen Sie klar, dass Sie keine Kosten und Mühen gescheut haben, um genau diese Stelle zu bekommen.
Freundliche und vor allem sprachlich korrekte Formulierungen wählen
Verwenden Sie eine freundliche und grammatikalisch einwandfreie Sprache. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Formulierungen verständlich sind und der Brief beim Lesen flüssig erscheint. Dazu dienen vor allem kurze Sätze ohne zu viele Füllwörter. Eine grobe Richtlinie ist es, höchstens fünfzehn Wörter pro Satz zu verwenden. Und vermeiden Sie zu viel Fachsprache, denn diese lässt Ihr Anschreiben chaotisch erscheinen und langweilt den Leser. Denken Sie daran, der Personalchef hat meistens Betriebswirtschaft studiert und ist nicht mit der Fachsprache aller Abteilungen vertraut. Fachwörter gehören nur dahin, wo es um fachspezifische Qualifikationen geht.
Lieber eine Kontrolle zu viel als eine zu wenig
Wenn der Text der Bewerbung steht, überprüfen Sie sich selbst: Lesen Sie den Text noch mindestens dreimal durch, machen Sie dann etwas anderes und lesen Sie ihn noch mal mit etwas Abstand. Fragen Sie sich dabei stets, welche Wörter Sie auch wegstreichen könnten, ohne dass sich die inhaltliche Aussage des Satzes verändern würde.
Und last but not least: Lassen Sie eine andere Person den Text lesen und neben dem Textfluss vor allem auch die Rechtschreibung kontrollieren. Rechtschreibfehler sind die Todsünde der Bewerbungsunterlagen. Vielleicht werden Sie in Ihrem Beruf niemals eine Zeile schreiben müssen, dennoch zeigen Sie durch Rechtschreibfehler mangelndes Engagement und fehlenden Respekt. Also: Ohne Rechtschreibkontrolle kommen Sie nicht weiter!
Der überzeugende Lebenslauf
Betrachten Sie das Verhältnis zwischen einer Stellenausschreibung und Ihrem Lebenslauf wie ein Frage-Antwortspiel. Die Stellenausschreibung fragt: Haben Sie in diesem Bereich Erfahrungen? Können Sie dies und das? Ihr Lebenslauf liefert dann die Antwort, wenn er auf Tätigkeiten verweist, bei denen Sie die gewünschten Erfahrungen gesammelt haben. Denken Sie also gar nicht erst daran, Ihren Standardlebenslauf zu verwenden! Nur mit einem genau auf die jeweilige Stelle und das jeweilige Unternehmen zugeschnittenen Lebenslauf kommen Sie weiter! Versetzen Sie sich in die Lage des Arbeitgebers und fragen sich selbst, was Sie an seiner Stelle an einem Bewerber auf die jeweilige Position interessieren würde. Der Lebenslauf sollte knapp und sachlich sein, gleichzeitig aber auf alle Fragen zu Ihrem Werdegang eingehen. Er sollte nicht länger als zwei bis drei DIN A4-Seiten lang sein.
Klare Strukturen finden
Zunächst gilt es, sich zwischen tabellarischem und ausführlichem Lebenslauf zu entscheiden. Ein tabellarisch gestalteter Lebenslauf wird heute als Standard bevorzugt. Ein ausführlicher Lebenslauf ist nur dann ratsam, wenn dies ausdrücklich verlangt wird oder aber in der jeweiligen Branche üblich ist. Aber egal, ob es sich um einen tabellarischen oder um einen ausführlichen Lebenslauf handelt: Mit einer klarer Struktur ist schon viel gewonnen. Dabei hat es sich in der Praxis bewährt, eine Grobgliederung in die folgenden vier Abschnitte vorzunehmen:
– Angaben zur Person
– Ausbildung
– Beruflicher Werdegang
– Besondere Fähigkeiten und Interessen
Die nächste Frage ist, wie die einzelnen Unterpunkte in den jeweiligen Gliederungs- abschnitten angeordnet werden sollen. Dabei ist es der Übersichtlichkeit zuliebe üblich, chronologisch vorzugehen. Wer schon mehr Berufserfahrung hat, kann die Chronologie aber auch umdrehen und die letzte, aussage- kräftigste Tätigkeit zuerst präsentieren.
Angaben zur Person
Machen Sie alle wesentlichen Angaben zu Ihrer Person. Beginnen Sie dabei am besten mit Vor- und Nachnamen, Geburtsdatum und Geburtsort. Bei allen weiteren Punkten gilt es wieder, die Angaben auf Ihre Relevanz hin zu überprüfen. Langweilen Sie den Leser nicht mit allen Einzelheiten zu Ihrem Privatleben, sondern vermitteln Sie ihm nur auf die Stelle passenden Informationen über Ihre Person. So haben zum Beispiel Namen und Beruf Ihrer Eltern nichts in Ihrem Lebenslauf zu suchen. Wenn Sie Kinder haben, nennen Sie nur Anzahl und Alter, alles andere interessiert den potenziellen Arbeitgeber nicht. Genauso verhält es sich mit den Daten Ihrer Hochzeit, ein kurzer Hinweis auf den Familienstand reicht vollkommen aus. Unter dem Abschnitt „Angaben zur Person“ gehören insbesondere die folgenden Informationen:
– Vorname, Familienname
– Geburtsdatum
– Geburtsort
– Anschrift
– Telefonnummer und E-Mail-Adresse
– Familienstand
– Anzahl der Kinder
Ausbildung im Lebenslauf darstellen
Auch bei der Auflistung von Ausbildungen und Zusatzqualifikationen sollten Sie sich stets die folgende Frage stellen: Was sagt diese Qualifikation über Ihre Eignung für die angebotene Stelle aus? Als Anhaltspunkt dient Ihnen auch hier wieder die Stellenaus- schreibung. Auf dort geforderte Qualifikationen muss eingegangen werden!
Überlegen Sie sich, welche Bedeutung Ihre Ausbildung für die Einschätzung Ihrer Person hat. Während von einem Berufseinsteiger detaillierte Ausführungen zu seiner Ausbildung erwartet werden, ist es für jemanden mit zehnjähriger Berufserfahrung ratsam, nur den letzten abgeschlossenen Ausbildungsschritt und besonders wichtige Details der Ausbildung anzuführen.
Für Berufseinsteiger ist dieser Punkt hingegen das zentrale Herzstück des Lebenslaufes. Nennen Sie ruhig Leistungskurse, Studienschwerpunkte und den Titel Ihrer Abschlussarbeiten. Äußern Sie sich ruhig über Ihre Motive für die Wahl der Fachbereiche, auf die Sie sich spezialisiert haben. Dies bringt Ihnen aber natürlich nur dann Pluspunkte, wenn Ihre Ausbildungs- und Studienschwerpunkte etwas mit der anvisierten Stelle zu tun haben. So wäre es hilfreich, auf die besonderen Kenntnisse im Bereich der Familienmediation zu verweisen, wenn Sie sich zum Beispiel als ReNo-Gehilfe in einer Kanzlei für Familienrecht bewerben. Diese Qualifikation ist aber absolut überflüssig, wenn Sie eine Einstellung als Softwareentwickler anstreben.
Beruflicher Werdegang
Für Bewerber mit Berufserfahrung liegt hier der Schwerpunkt des Lebenslaufes. Verlieren Sie gerade hier das Ziel nicht aus den Augen: Sie wollen auf die Stellenausschreibung antworten! Das heißt, zunächst bedarf es wieder eines Abgleiches Ihrer bisherigen Erfahrungen mit den Anforderungen im Stellenprofil. Geben Sie Ihre darauf passenden beruflichen Schritte mit Firma, Ort, Aufgabe und Verantwortungsgrad an. Bei besonders bedeutsamen Abschnitten machen genauere Ausführungen deutlich, dass Sie wissen, worauf es bei der ausgeschriebenen Position ankommt.
Das Verfassen eines Lebenslauf ist eine Gratwanderung: Einerseits gilt es, Lücken zu vermeiden. Andererseits gibt es auch gute Gründe dafür, unvorteilhafte Einzelheiten zu verschweigen. Schwierigkeiten treten häufig dann auf, wenn es darum geht, problematische Lebensabschnitte im beruflichen Werdegang zu kaschieren. Dabei handelt es sich meistens um eine der folgenden Situationen:
– Arbeitslosigkeit
– Kündigungen
– Längere Krankheiten
– Gescheiterter Versuch der Selbstständigkeit
– Kindererziehung
– Ausbildungs- oder Studienabbruch
– Häufiger Arbeitsplatzwechsel
Lassen Sie sich in all diesen Fällen bloß nicht dazu verleiten, sich etwas auszudenken oder die Daten bisheriger Beschäftigungen zu verlängern. Kommt der potenzielle Arbeitgeber durch Vergleich mit Ihren Beschäftigungsnachweisen dahinter, dass bei Ihren Angaben etwas nicht stimmt, werden Sie gleich aussortiert. Kein Arbeitgeber der Welt wird sich die Mühe machen noch einmal nachzufragen. Vielmehr wird er an viel schlimmere Dinge als Arbeitslosigkeit oder Elternzeit denken und sogar einen Gefängnisaufenthalt oder einen Drogenentzug in Betracht ziehen.
Besondere Fähigkeiten und Interessen
In diesen Abschnitt gehören zunächst alle relevanten Fähigkeiten, die Sie sich außerhalb der eigentlichen Schul- und Berufslaufbahn angeeignet haben. Dazu zählen vor allem Sprach- und IT- Kenntnisse, Methodenkenntnisse, Weiterbildungsangaben oder ehrenamtliches Engagement. Beachten Sie, dass zum Beispiel die Angabe eines Kurses „Einführung in Microsoft Word“ nur für Gelächter sorgen wird. Derartige Grundkenntnisse werden heutzutage schlichtweg vorausgesetzt!
Inwiefern persönliche Interessen und Hobbys in den Lebenslauf gehören, ist von Fall zu Fall zu entscheiden. Gerade bei Berufseinsteigern kann eine Angabe sinnvoll sein. Dies dient einerseits dem Anfüttern des Lebenslaufes und hilft andererseits dabei, junge Menschen besser einschätzen zu können. Bei älteren Bewerbern ist es sinnvoll, persönliche Interessen entweder ganz wegzulassen oder auf die Punkte zu beschränken, die Fähigkeiten vermitteln. So weist zum Beispiel eine Teamsportart auf Ihre Teamfähigkeit hin. Ansonsten machen Sie detaillierte Ausführungen zu Ihren Freizeitaktivitäten verdächtig, dass genau da auch Ihr Hauptinteresse angesiedelt ist.
Das perfekte Bewerbungsfoto
Eine typische Szene aus der Personalabteilung: Die Personalchefin hat sich einen neuen Schwung von Bewerbungen vorgenommen. Mit dabei in der Bewerbungsmappe: Die Bewerbung mit dem Urlaubsfoto. Der Bewerber in Bermuda-Shorts am Strand auf Mallorca. Dahinter: halbnackte Damen beim Beach-Volleyball. Alles lässt auf einen fröhlichen Urlaub schließen. Aber was hat dieses Foto in einer Bewerbung zu suchen? Gar nichts. Und so landet die ganze Bewerbungsmappe direkt auf dem Absagenstapel. Eine Situation, die sich vermeiden lässt. Wir empfehlen Ihnen, sich unbedingt an gewisse Standards bei der Erstellung und Auswahl Ihres Bewerbungsfotos zu halten. Nachfolgend haben wir Ihnen einige wichtige Tipps & Infos zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen.
Zeigen Sie Persönlichkeit!
Bei der Auswahl des Fotos gilt es vor allem, professionell, seriös und sympathisch zu wirken. Auch hier geht es darum die Ernsthaftigkeit der Bewerbung deutlich zu machen. Der Betrachter muss an dem Foto erkennen können, wie Sie im Berufsleben auftreten! Man wird zwar nicht allein aufgrund des Bewerbungsfotos eingestellt. Häufig kommt es aber vor, dass Bewerber nur wegen eines schlechten Fotos gar nicht erst in die Kandidatenauswahl aufgenommen werden.
Geht es auch ohne Bewerbungsfoto?
Ein Bewerbungsfoto ist inzwischen nicht mehr Pflicht. Nach dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz sind Arbeitgeber dazu angehalten, Bewerber nicht nach dem Geschlecht, des Alters, der Religion, der ethnischen Herkunft, der sexuellen Identität oder einer Behinderung zu beurteilen. Zumal ein Bewerbungsfoto zumindest Aufschluss über das Geschlecht, das Alter und die Hautfarbe eines Bewerbers gibt, wurde die Pflicht, ein Bewerbungsfoto beizulegen, rechtlich gesehen abgeschafft.
In der Praxis sieht das jedoch immer noch ganz anders aus: Fast alle Unternehmen erwarten ein Bewerbungsfoto, um sich ein Bild von der Erscheinung und dem Auftreten des Bewerbers machen zu können. Eine Bewerbung ohne Foto erscheint bestimmt vielen Arbeitgebern bereits verdächtig, liegt doch die Vermutung nahe, dass mit dem Aussehen des Bewerbers irgendwas nicht stimmt. Nur wenige, meistens international orientierte Unternehmen weisen ausdrücklich darauf hin, dass ein Bewerbungsfoto nicht erwünscht sei. In allen anderen Fällen gilt: Mit einem professionellen Bewerbungsfoto können Sie nichts falsch machen!
Profi-Bilder vom Fotografen
Dass Sie selbst ein guter Hobby-Fotograf sind, glaubt man Ihnen gerne. Wenn es um Ihr Bewerbungsfoto geht, ist es dennoch ratsam, einen professionellen Fotografen aufzusuchen. Dieser macht nicht nur scharfe und bestens belichtete Porträtfotos, sondern ist zugleich ein guter Ratgeber, wenn es um Sitzposition, Blickwinkel und Gesichtsausdruck geht.
Wer sich den Gang zum Fotografen dennoch ersparen will, der sollte bei der eigenen Aufnahme oder den Automatenfotos mit so viel Professionalität wie möglich vorgehen. Dabei gilt vor allem: Das Bild, mit dem Sie sich bewerben, sollte nichts anderes zeigen als Ihr Profil. Urlaubs- oder Familienbilder sind daher absolut ungeeignet.
Der richtige Blick
Überlegen Sie sich zunächst, was für einen Eindruck Sie mit Ihrem Bewerbungsfoto wecken möchten. Dabei ist die Erwartungshaltung Ihres potenziellen Arbeitgebers zu berücksichtigen. Wer sich als Web-Designer bewirbt, kann auf dem Bild ruhig etwas kreativer und legerer rüberkommen. Für einen jungen Anwalt oder eine Empfangsdame ist ein seriöses Auftreten hingegen unerlässlich. Beim Fotografieren selbst sollten Sie aufgeschlossen und gleichzeitig ernsthaft gucken. Ein freundlicher Blick oder sogar Lächeln sind meistens auch nicht verkehrt, gerade wenn es sich um eine Position mit viel Kundenkontakt handelt.
Ansonsten gilt es stets, auch mit dem Bewerbungsfoto auf die Stellenanzeige zu antworten. Fragen Sie sich, wie das anvisierte Unternehmen gesehen werden will. Das Foto sollte dann zeigen, dass Sie genau auf das Unternehmensprofil passen und das “Look and Feel“ der Firma mittragen werden.
Größe und Format
Bei der Frage nach der Art des Fotos hat sich ganz klar das Porträt durchgesetzt. Nur das Gesicht und die Schultern sollten zu sehen sein. Hände oder gar Gegenstände im Hintergrund lenken ab und sind somit Tabu.Die Größe des Fotos hängt von Ihrem eigenen Geschmack und der sonstigen Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen ab. Empfehlenswert ist ein etwas größeres Foto im Hochformat, damit das Bild nicht an Aussagekraft einbüßt oder verloren wirkt. Von der gängigen Fotogröße 4 x 5,5 cm oder 5 x 7,5 cm bis zu einer Größe von 7 x 10 cm ist alles möglich.
In Ausnahmefällen kann auch ein Querformat gewählt werden, wenn es darum geht aus der Masse der Bewerber hervorzustechen. Ein erfahrener Fotograf wird Sie bei der Wahl von Größe und Format für Ihre Bewerbungsmappe bestens beraten können und Sie auch in dieser Hinsicht ins rechte Licht rücken.
Schwarz-weiß oder farbig?
Eine viel diskutierte Frage ist es, ob das Bewerbungsfoto schwarzweiß oder bunt sein sollte. Hier entscheidet einzig und allein Ihr persönlicher Geschmack.
Achten Sie aber auch darauf, dass sich das Foto gut in Ihre restlichen Bewerbungsunterlagen einfügt: Sind diese sehr farbig, fügt sich ein buntes Foto natürlich besser ein. Ansonsten wirkt eine Schwarzweiß-Aufnahme eleganter, während ein buntes Bewerbungsfoto mehr hervorsticht und häufig auch mehr Tiefe bringt.
Retuschieren in Maßen
Bei öffentlichen Fotos und in der Werbung unverzichtbar, hat das Retuschieren von Fotos mittlerweile auch in den Bereich der Bewerbungen Einzug gehalten. An einer professionellen Überarbeitung des Bewerbungsfotos ist auch grundsätzlich nichts auszusetzen. Es wird von den meisten Fotografen als Zusatzleistung ohne Aufpreis angeboten. Hautunreinheiten, Augenringe und ähnliches können so weggezaubert werden. Es versteht sich von selbst, dass auf dem Foto nicht Brad Pitt abgebildet sein sollte, wenn zum Vorstellungsgespräch nur Ottfried Fischer erscheint!
Klassische Bewerbungsmappe oder Online-Bewerbung
Das Internet bietet für Personalabteilungen und Bewerber ganz neue Möglichkeiten. Viele Unternehmen schreiben auf Ihrer Website nicht nur offene Positionen aus, sondern bieten Interessierten auch die Möglichkeit, sich direkt Online darauf zu bewerben. Der Bewerber muss sich also entscheiden, auf welchem Weg er an das Unternehmen herantritt. Aber womit stehen die Chancen besser? Ist die Online-Bewerbung vielleicht sogar nachteilig, weil weniger aufwendig? Oder ist eine klassische Bewerbungsmappe veraltet?
Was bevorzugt der potentielle Arbeitgeber?
Wer die Stellenausschreibung nicht sorgfältig liest, verschenkt seine Chancen auf die ausgeschriebene Position. Dies gilt vor allem auch für die Auswahl des richtigen Bewerbungsweges. Denn fast immer findet sich im Stellenangebot ein Satz dazu. Wenn das Unternehmen auffordert, die vollständigen Bewerbungsunterlagen zuzuschicken, ist die klassische schriftliche Bewerbungsmappe gefragt. Und wenn nur eine Postadresse angegeben ist, ist nicht zu empfehlen, sich die E-Mail-Adresse rauszusuchen und doch eine Online-Bewerbung zu verfassen. Denn diese ist offensichtlich nicht erwünscht und kommt auch meistens gar nicht in der Personalabteilung an.
Die Online-Bewerbung
Andere Unternehmen verlangen ausdrücklich nach einer Online-Bewerbung. Dies kann verschiedene Gründe haben. Einerseits sind Online-Bewerbungen leichter zu bearbeiten. Andererseits haben viele Personalabteilungen ein eigenes Bewerbungsformular entwickelt, das alle für die jeweilige Position wesentlichen Fragen abarbeitet. Wird eine Online-Bewerbung verlangt, empfiehlt es sich auch tatsächlich, diesen Weg zu gehen. Wer entgegen der Aufforderung trotzdem eine schriftliche Bewerbungsmappe versendet, der riskiert von Vornherein eine Absage. Denn er hat schon im Bewerbungsverfahren bewiesen, dass er die Arbeitsanweisungen nicht befolgt.
Die Qual der Wahl
Schwieriger wird es, wenn das ausschreibende Unternehmen dem Bewerber die Wahl lässt. Hier geht dann das Grübeln los, Vor- und Nachteile der beiden Bewerbungswege werden gegeneinander abgewogen. Mit welcher Bewerbung Sie in diesem Fall besser fahren, hängt aber weniger von allgemeinen Erwägungen als von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Letztlich ist es vollkommen egal. Die klassischen Bewerbungsunterlagen, also Anschreiben, Lebenslauf oder Arbeitszeugnisse müssen sowieso in beiden Fällen eingereicht werden.
Die Standards
Ob per Post oder via Internet, eins gilt für beide Bewerbungswege: Ohne einwandfreie Bewerbungsunterlagen geht es nicht. Formelle Fehler sind das häufigste K.O.- Kriterium für potenzielle neue Mitarbeiter. Die allgemeinen Standards sind zwingend einzuhalten. Denn gerade bei einer E-Mail verzichten viele Bewerber zum Beispiel auf die dreifache Rechtschreibkontrolle. Ein fataler Fehler! Und auch inhaltliche Mängel wie schlechte Ausdrucksformen, schwammige Aussagen und falsch berechnete Beschäftigungszeiträume katapultieren Ihre Bewerbung in jedem Fall direkt auf den Absagenstapel. Also: Verwenden Sie weniger Zeit auf die Frage nach dem richtigen Übermittlungsweg. Konzentrieren Sie sich dafür umso mehr auf die Bewerbung selbst.
Denken Sie an Ihre Online-Reputation
Facebook, LinkedIn, Twitter, Xing usw. sind aus dem Leben der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Aber das Profil im Internet kann sich schnell zur Karrierefalle entwickeln. Viele Personaler recherchieren Ihren Top-Bewerbern hinterher. Überlegen Sie sich daher genau, was Sie von sich selbst im Internet preisgeben. Denn es wäre doch schade, wenn Ihre Bewerbung letztlich nur wegen der Fotos von der letzten Party, eines neckischen Spruches auf Ihrer Pinnwand oder eines freundeskreisinternen Spitznamens scheitert. Auch wenn noch nicht alle Unternehmen die Möglichkeit der Internetrecherche nutzen, werden es doch immer mehr. Und sicher ist sicher!
Wenn Online-Präsenz gefragt ist
Es gibt aber auch den umgekehrten Fall: Zu wenig Internetaktivität kann für Ihre Online-Reputation auch schädlich sein. Wer im Bereich Kommunikation, Public Relations oder Vertrieb tätig ist, der weiß, dass man in diesen Berufen ohne ein großes Netzwerk nicht mehr weit kommt. Möglichst viele Kontakte sind in diesen Berufen Gold wert. Da kommt es schon mal vor, dass der potenzielle Arbeitgeber erstmal nachschaut, ob der Bewerber überhaupt netzwerken kann. Dann hilft es natürlich, wenn man bei einem der einschlägigen Social Networking Portale mehrere hundert Kontakte aufweisen kann.
Online-Reputation: Headhunter auf die eigene Fährte locken
Die Online-Reputation ist auch für all diejenigen wichtig, die darauf hoffen, von einem Headhunter angesprochen und zu besseren Vertragsbedingungen abgeworben zu werden. Denn wer nicht präsent ist, kann auch nicht gefunden werden. Nicht nur eine eigene Website, sondern vor allem auch die Aktivitäten in Social Networking Portalen und die Veröffentlichung von Fachbeiträgen sind daher sehr wichtig. Aber auch der eigene Blog oder das so genannte Twittern führen zu Repräsentanz im Internet. Was neue Karrierechancen angeht, öffnet Ihnen Selfmarketing im Internet viele Türen, wenn es gut gemacht ist.
Die Angaben müssen stimmen
Unabhängig davon, auf welchem Weg man sich im Internet darstellt, die veröffentlichten Informationen müssen stimmen, wenn Sie sich eine Online-Reputation aufbauen wollen! Wer in der Bewerbungsmappe andere Daten als im Internet angibt oder auf verschiedenen Internetseiten verschiedene Angaben macht, hat schon verloren. Denn unseriöser geht es nicht. Und alle Internetprofile sollten stets up to date sein. Weil das Internet nicht immer sagt, von wann eine Information ist, kann es sonst zu Unstimmigkeiten und Verwirrungen kommen. Bringen Sie also Ihre Online-Reputation regelmäßig auf den neusten Stand.
Sich selbst googeln
Sie kennen Ihre Online-Reputation gar nicht? Probleme beim Bewerbungsverfahren ergeben sich aber nicht nur aus den Informationen, die man selbst über sich ins Netz stellt, sondern auch aus denen, die ungewollt hinein gelangen. Es muss sich dabei nicht immer um absichtliche Streiche von Freunden, Feinden und Kollegen handeln, es können auch nur die Website der Pfadfindergruppe oder die Photos von der letzten Betriebsfeier sein, die einem zum Verhängnis werden. Daher gilt: Googeln Sie sich regelmäßig (“Ego-Googeln”) oder verwenden Sie die eigens dafür gemachten Internetseiten, um Ihre Online-Reputation zu prüfen.