Online-Reputation

StudiVZ, Facebook, MySpace, Xing usw. sind aus dem Leben der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Aber das Profil im Internet kann sich schnell zur Karrierefalle entwickeln. Viele Personaler recherchieren Ihren Top-Bewerbern hinterher. Überlegen Sie sich daher genau, was Sie von sich selbst im Internet preisgeben. Denn es wäre doch schade, wenn Ihre Bewerbung letztlich nur wegen der Fotos von der letzten Party, eines neckischen Spruches auf Ihrer Pinnwand oder eines freundeskreisinternen Spitznamens scheitert. Auch wenn noch nicht alle Unternehmen die Möglichkeit der Internetrecherche nutzen, werden es doch immer mehr. Und sicher ist sicher!

Gut zu wissen

  • Neue Karrierechancen durch Selfmarketing
  • Halten Sie Ihre Online-Reputation auf dem Laufenden
  • Keine verzerrten oder gar falsche Angaben
  • Unterschätzen Sie nicht Ihre Internetpräsenz
  • Online-Reputation gewinnt immer größere Bedeutung

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Wenn Online-Präsenz gefragt ist

Es gibt aber auch den umgekehrten Fall: Zu wenig Internetaktivität kann auch schädlich sein. Wer im Bereich Kommunikation, Public Relations oder Vertrieb tätig ist, der weiß, dass man in diesen Berufen ohne ein großes Netzwerk nicht mehr weit kommt. Möglichst viele Kontakte sind in diesen Berufen Gold wert. Da kommt es schon mal vor, dass der potenzielle Arbeitgeber erstmal nachschaut, ob der Bewerber überhaupt netzwerken kann. Dann hilft es natürlich, wenn man bei einem der einschlägigen Social Networking Portale mehrere hundert Kontakte aufweisen kann.

Headhunter auf die eigene Fährte locken

Online-Präsenz ist auch für all diejenigen wichtig, die darauf hoffen, von einem Headhunter angesprochen und zu besseren Vertragsbedingungen abgeworben zu werden. Denn wer nicht präsent ist, kann auch nicht gefunden werden. Nicht nur eine eigene Website, sondern vor allem auch die Aktivitäten in Social Networking Portalen und die Veröffentlichung von Fachbeiträgen sind daher sehr wichtig. Aber auch der eigene Blog oder das so genannte Twittern führen zu Repräsentanz im Internet. Was neue Karrierechancen angeht, öffnet Ihnen Selfmarketing im Internet viele Türen, wenn es gut gemacht ist.

Die Angaben müssen stimmen

Unabhängig davon, auf welchem Weg man sich im Internet darstellt, die veröffentlichten Informationen müssen stimmen! Wer in der Bewerbungsmappe andere Daten als im Internet angibt oder auf verschiedenen Internetseiten verschiedene Angaben macht, hat schon verloren. Denn unseriöser geht es nicht. Und alle Internetprofile sollten stets up to date sein. Weil das Internet nicht immer sagt, von wann eine Information ist, kann es sonst zu Unstimmigkeiten und Verwirrungen kommen. Bringen Sie also Ihre Online-Reputation regelmäßig auf den neusten Stand.

Sich selbst googeln

Probleme beim Bewerbungsverfahren ergeben sich aber nicht nur aus den Informationen, die man selbst über sich ins Netz stellt, sondern auch aus denen, die ungewollt hinein gelangen. Es muss sich dabei nicht immer um absichtliche Streiche von Freunden, Feinden und Kollegen handeln, es können auch nur die Website der Pfadfindergruppe oder die Photos von der letzten Betriebsfeier sein, die einem zum Verhängnis werden. Daher gilt: Googeln Sie sich regelmäßig (“Ego-Googeln”) oder verwenden Sie die eigens dafür gemachten Internetseiten wie 123.people.de oder yasni.de, um Ihre Online-Reputation zu prüfen.

Die Umfrage

Aber stimmt das alles überhaupt, oder ist das reine Panikmache? Das es sich um ein ernstzunehmendes Thema handelt, zeigt eine Studie des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater und der LAB Personalberatung. Für die Wirtschaftswoche wurden hier Personalberater nach der Bedeutung von Online-Reputationen für Personalentscheidungen befragt. 83 Prozent der Personaler schätzten die Darstellung im Internet für Einstellungen und Beförderungen auf der obersten Führungsebene als sehr wichtig bis wichtig ein, bei den mittleren und unteren Führungskräften sind es immer noch 61 Prozent. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies weiterentwickelt. Dass es aber auch für die untere Einstellungsebenne bereits eine Rolle spielt, zeigt ein Fall, der noch vom Arbeitsgericht Cottbus zu entscheiden ist: Wegen einer StudiVZ-Gruppe mit dem Titel “Der Storch muss hängen” entließ der Besitzer eines Hotels neun seiner Mitarbeiter. Der Storch gehörte zum Logo des Luxushotels.

Linda Weber