Ihre Stärken stehen im Mittelpunkt
Viele arbeitslose Bewerber sind so sehr darauf fixiert, Ihre Arbeitslosigkeit zu verschleiern, dass Sie ganz vergessen, Ihre Stärken einzubringen. Arbeitslosigkeit hin oder her, es kommt beim Bewerben immer auf das gleiche Grundprinzip an: Ihre Bewerbung stellt die Antwort auf die Stellenbeschreibung dar. Viel wichtiger als das, was Sie gerade tun oder nicht tun, ist zu zeigen, dass Sie die perfekte Besetzung für die offene Position sind! Klammern Sie also beim Bewerben zunächst einmal Ihre Arbeitslosigkeit aus und bringen Sie Ihre Qualifikationen und Stärken an.
Wer lügt, geht zuviel Risiko ein
Die eigene Arbeitslosigkeit darzustellen, ist eine Gratwanderung. Einerseits gilt es, die beschäftigungslose Zeit möglichst positiv darzustellen, andererseits sind lange Ausführungen zu dem Thema auch unerwünscht. Und sparen Sie sich die Mitleidstour! Nur weil Sie unberechtigter und unfairer Weise von Ihrem früheren Arbeitgeber entlassen wurden, werden Sie den neuen Job auch nicht bekommen. Formulierungshilfen finden Sie in unseren Ratgebern zum Thema Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit und im dazu gehörigen Bewerbungspaket. Ein paar Beispiele:
“Zuletzt war ich bei dem Unternehmen XY beschäftigt, das wegen erheblicher Produktionsprobleme seinen Sitz nach Osteuropa verlagerte.”
“Zumal ich wegen einer betriebsbedingten Kündigung meines letzten Arbeitgebers momentan beschäftigungslos bin, könnte ich Ihr Team ab sofort verstärken.”
“Den weit reichenden Stellenabbau bei meinem bisherigen Arbeitgeber nutze ich nunmehr dafür, mich neu zu orientieren.”
Sind Sie am Ball geblieben?
Auch im Lebenslauf kommt es vor allem darauf an, die eigene Arbeitslosigkeit nicht zu verschleiern, aber dennoch das Beste daraus zu machen. Daher empfiehlt es sich die Lücke im Lebenslauf möglichst durch die Angabe anderer Beschäftigungen auszufüllen. Karitatives Engagement, autodidaktische Weiterbildung oder Fortbildungsmaßnahmen – es kommen alle bezahlten und unbezahlten Tätigkeiten in Betracht. Dabei geht es nicht nur darum, irgendwie die beschäftigungslose Zeit zu überbrücken. Treten Sie den Beweis dafür an, dass Sie sich mit berufsrelevanten Themen befasst und den Anschluss an das Berufsleben nicht verpasst haben.
Seien Sie auf Nachfragen vorbereitet
Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, der muss damit rechnen, dass die Arbeitslosigkeit thematisiert wird. Bereiten Sie sich also auf dementsprechende Fragen vor. Und schämen Sie sich vor allem nicht: Eine betriebsbedingte Kündigung kann jeden treffen, sie wird keinen negativen Einfluss auf die Einstellungsentscheidung haben. Bei einer verhaltensbedingten Kündigung sieht die Sache schon etwas anders aus: Hier kommt es vor allem darauf an, mit einer besonders hohen Arbeitsmotivation für den neuen Job zu überzeugen. Und um ein Fettnäpfchen sollten Sie in jedem Fall einen weiten Bogen machen: Lästern Sie keines Falles über Ihren bisherigen Arbeitgeber. Denn Ihr Gesprächspartner sucht einen loyalen Mitarbeiter. Und in ein paar Jahren könnte er ebenfalls Ihr “bisheriger Arbeitgeber” werden.
Linda Weber