In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema telefonische Krankschreibung und worauf es dabei besonders zu achten gilt.
Wer kann sich wie lang telefonisch krankschreiben lassen?
Grundsätzlich können alle Krankenversicherten mit leichten Beschwerden, wie Erkrankungen der oberen Atemwegserkrankungen eine telefonische Krankschreibung ausgestellt bekommen. Leichte Beschwerden sind beispielsweise Symptome wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen. Umfasst sind alle Krankheitbilder mit “absehbar nicht schwerem Verlauf”.
Wie lange kann ich mich telefonisch krankschreiben lassen?
Generell kann eine Krankschreibung per Telefon für bis zu fünf Tage ausgestellt werden. Der Arzt oder die Ärztin muss sich im Rahmen eines persönlichen Telefonats vom Gesundheitszustand des Anrufenden überzeugen. Falls die Erkrankung länger andauert, ist ein Praxisbesuch erforderlich. Andersherum gilt aber: Wer bei der ersten Krankschreibung in der Praxis war, kann sich danach telefonisch krankschreiben lassen, wenn sich die Symptome nicht gebessert haben. Es geht dem Gesetzgeber darum, dass eine dauerhafte Krankschreibung ohne persönlichen Kontakt nicht möglich sein soll.
Welche Ärzte dürfen eine telefonische Krankschreibung ausstellen?
Im Gegensatz zur früheren Regelung in der Pandemie, ist eine Krankschreibung per Telefon nur dann möglich, wenn der Patient in der Praxis bekannt ist. Der Arzt ist auch verpflichtet, sich davon zu überzeugen, dass der Anrufer tatsächlich der Patient der Praxis ist. Wie dieses Verfahren genau aussehen soll, muss abgewartet werden. Für Arbeitnehmer wäre es daher zu empfehlen, sich direkt einen Hausarzt zu suchen, falls sie noch keinen haben. So können Sie sich im Ernstfall unkompliziert krankmelden.
Wie erhalte ich meine telefonische Krankschreibung?
Die Krankschreibung erhalten Sie anschließend per Post oder als elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Mehr zu dem Thema erfahren Sie hier. In der Regel läuft die Krankschreibung per Telefon über den Hausarzt, da dieser die Versichertendaten bereits vorliegen hat. Wie bereits oben beschrieben, erfolgt im Rahmen des Telefonats eine eingehende Patientenbefragung, damit der Arzt sich so einen Überblick über den gesundheitlichen Zustand verschaffen kann.
Dazu muss der Patient neben seinen Symptomen weitere Informationen telefonisch durchgeben. Darunter Folgende:
- Vor- und Nachname
- Geburtsdatum
- Postleitzahl des eigenen Wohnorts
- Krankenkasse
- Versichertenart (familienversichert, usw.)
Update: Telefonische Krankschreibung auch für erkrankte Kinder möglich
Ab dem 18.12.2023 ist es auch möglich, das eigene Kind beim Kinderarzt krankschreiben zu lassen, ohne die Praxis zu betreten. Die telefonische Krankschreibung für Kinder soll, wie auch die telefonische Krankschreibung für Erwachsene, einer Überlastung der Arztpraxen entgegen wirken, wie auch der weiteren Verbreitung von Infektionskrankheiten in den Wartezimmern. Zwingend erforderlich ist eine ärztliche Krankschreibung des Kindes nicht nur für die Entschuldigung in Schule oder Ausbildung, sondern auch, wenn die Eltern zur Betreuung zuhause bleiben müssen und damit einen Anspruch auf Kinderkrankengeld geltend machen wollen.
Voraussetzung für die Kinderkrankschreibung am Telefon
Wie auch bei Erwachsenen, ist die telefonische Krankschreibung für Kinder nur möglich, wenn diese bereits Patienten bei der entsprechenden Kinderarztpraxis ist. Auch ist diese Möglichkeit leichten Erkrankungen vorbehalten, deren Verlauf in der Regel milde ist. Telefonisch ausgestellt wird ein Attest nur für 5 Tage. Danach muss das Kind in der Praxis vorstellig werden.