Dass der Arbeitsplatz Ursache für eine psychische Erkrankung sein kann, ist keine Neuigkeit. 61 Prozent der Bundesbürger befürchten, an Überlastung zu erkranken, wie die repräsentativen Studie „Arbeiten 2023“ der Betriebskrankenkasse Pronova zeigt, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorlag. Höchste Zeit also, sich mit dem Thema zu befassen. Arbeitgeber sollten dies aufgrund ihrer Schutz- und Fürsorgepflicht ohnehin tun. Erfahren Sie hier, wie sich ein Burnout am Arbeitsplatz zeigt und was man für sichtlich überforderte Mitarbeiter tun kann!
Um einen solchen Burnout am Arbeitsplatz rechtzeitig vorzubeugen und die Zufriedenheit wie auch die Gesundheit der Mitarbeitenden als Basis des unternehmerischen Erfolgs zu kommunizieren, kann das Arbeitgeber-Paket Mitarbeitermotivation helfen.
Schutz- und Fürsorgepflicht des Arbeitgebers
Grundsätzlich ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, für den Schutz seiner Arbeitnehmer zu sorgen. Gemäß §618 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zählt dazu insbesondere der gesundheitliche Schutz und demnach auch das Vorbeugen von hohen psychischen Belastungen.
Depressionen und Burnout am Arbeitsplatz
Laut des Bundesministeriums für Gesundheit erkranken circa 16-20 von 100 Menschen im Laufe ihres Lebens an depressiven Verstimmungen bis hin zu Depressionen. Auch hierbei ist die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gefragt, denn nicht selten entstehen Depressionen und das Burnout-Syndrom aufgrund von beruflichen Belastungen.
Ursache kann hierbei beispielsweise eine zu hohe Arbeitsintensität sein. Dazu zählt explizit die Länge der Arbeitszeit oder auch die Verteilung der Arbeitsschichten. Doch auch Aspekte wie die Beleuchtung, Lärmbelastung oder der kollegiale Umgang können zu einer hohen psychischen Belastung am Arbeitsplatz beitragen.
Neben den bereits genannten Faktoren können ständige Erreichbarkeit, mangelnde Anerkennung, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten und Konflikte am Arbeitsplatz zusätzliche Ursachen für ein Burnout sein.
So zeigt sich ein Burnout am Arbeitsplatz
Symptome eines Burnouts können unter anderem Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Zynismus und Rückzug aus dem sozialen Leben sein. Weitere mögliche Symptome eines Burnouts können sich wie folgt zeigen:
- Körperliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Probleme
- Emotionale Beschwerden: Angst, Depressionen, Reizbarkeit
- Verhaltensänderungen: Verminderte Leistungsfähigkeit, sozialer Rückzug, Missbrauch von Alkohol oder Drogen
Was kann der Arbeitgeber tun?
Seit Ende 2013 fordert das Arbeitsschutzgesetz eine regelmäßige Betrachtung der psychischen Belastung der Mitarbeiter. Geregelt ist dies in §5 Abs.3 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG). Durch die regelmäßige Beurteilung soll im Allgemeinen die Belastung und der individuelle Umgang mit eben jener gemessen werden. Außerdem gilt es anschließend erforderliche Maßnahmen zu realisieren und deren Wirksamkeit zu kontrollieren.
Grundsätzlich werden diese Gefährdungsbeurteilungen durch den geschulten Arbeitgeber oder entsprechendes Fachpersonal durchgeführt. Empfehlenswert ist hierbei eine Regelmäßigkeit von einmal jährlich. Vorgeschrieben ist diese Beurteilung mindestens alle drei Jahre.
Schritt für Schritt zur Umsetzung
Wie bereits erwähnt, gilt es, eine psychische Gefährdungsbeurteilung in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Dies geschieht vor allem vor dem Hintergrund, Unfälle und andere arbeitsbedingte Gefährdungen für die Gesundheit der Arbeitnehmer vorzubeugen.
Es sollte grundsätzlich immer mit der Festlegung der Tätigkeiten beziehungsweise der entsprechenden Bereiche begonnen werden. Dadurch gestaltet sich die genaue Ermittlung der psychischen Belastung, die zum Burnout am Arbeitsplatz geführt haben, einfacher. Zudem wird deren Beurteilung nachvollziehbarer. Im Anschluss sind erforderliche Maßnahmen auszuarbeiten und durchzusetzen. Es kann sich hierbei schlichtweg auch um ganz minimale Veränderungen handeln, zum Beispiel die Anschaffung einer weiteren Lampe im Büroraum. Abschließend gilt es deren Wirksamkeit zu überprüfen.
Burnout behandeln lassen
Die oben beschriebenen Ursachen für einen Burnout am Arbeitsplatz können sich durchaus verhältnismäßig harmlos anhören. Dennoch gilt es, jegliche psychische Probleme der Mitarbeitenden in erster Linie wahr- und anschließend ernst zu nehmen. Räumen Sie Ihren Arbeitnehmern daher genug Zeit ein, um einen solchen Burnout zu kurieren. Das Wohlwollen des Arbeitnehmers kann dabei sehr unterstützend wirken.
Um den Wiedereinstieg ins Berufsleben für den Arbeitnehmer so angenehm wie möglich zu gestalten, empfiehlt sich vorerst eine Reduzierung der Stunden zu vereinbaren. Geben Sie Ihrem Mitarbeiter die Möglichkeit ein solche Anmeldung auf Teilzeitarbeit bei Ihnen einzureichen.
Präventionsmaßnahmen gegen Burnout am Arbeitsplatz
Was kann man tun, um einen Burnout am Arbeitsplatz vorzubeugen? Hierzu genügt es in der Regel nicht, wenn Sie
Stressmanagement:
Bauen Sie Stress ab mit Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen. Achtsamkeit kann Ihnen dabei helfen, im Hier und Jetzt zu leben und Stress zu reduzieren.
Zeitmanagement:
Lernen Sie, Ihre Zeit effektiv zu nutzen, um Stress zu vermeiden. Priorisieren Sie Ihre Aufgaben und erledigen Sie die wichtigsten zuerst. Planen Sie Ihre Zeit im Voraus und setzen Sie sich realistische Ziele. Lernen Sie, Nein zu sagen, wenn Sie zu viel zu tun haben.
Gesunde Ernährung:
Eine gesunde Ernährung kann Ihnen helfen, Stress abzubauen und Ihre Stimmung zu verbessern. Essen Sie viel Obst und Gemüse, da diese wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die den Körper stärken. Vermeiden Sie verarbeitete Lebensmittel, da diese oft viel Zucker und Fett enthalten, die Stress fördern können. Trinken Sie viel Wasser, da es wichtig für die Konzentration und den Stoffwechsel ist.
Ausreichend Bewegung:
Sport hilft, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Treiben Sie regelmäßig Sport, integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag und machen Sie Pausen, um sich zu bewegen und zu entspannen.
Soziale Kontakte pflegen:
Soziale Kontakte sind wichtig für das Wohlbefinden und können Stress reduzieren. Verbringen Sie Zeit mit Familie und Freunden, engagieren Sie sich ehrenamtlich in einer Organisation, die Ihnen am Herzen liegt, oder suchen Sie sich einen Mentor oder eine Mentorin, die Ihnen Unterstützung und Ratschläge geben kann.