Bedingungen für die Ankündigung einer Mieterhöhung
Achtung: Ein Muster für die Zustimmung zur Mieterhöhung ist nicht Teil dieser Vorlage. Der Mieter kann seine Zustimmung formlos erklären, also beispielsweise auch per Mail. Er muss dafür keine Vorlage des Vermieters nutzen.
Aufgrund des geltenden Mieterschutzes unterliegt eine Mieterhöhung einigen Anforderungen. Grundsätzlich ist eine Anhebung des Mietpreises bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete zulässig. Allerdings muss die Miete zu dem Zeitpunkt, zu dem die Erhöhung eintreten soll, seit 15 Monaten unverändert sein. Ein Mieterhöhungsverlangen kann frühestens ein Jahr nach der letzten Mieterhöhung geltend gemacht werden. Aber auch der Umfang der Mieterhöhung ist geregelt. Die Miete darf innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent (Kappungsgrenze) erhöht werden.
Da der Vermieter zur Durchsetzung seiner Mieterhöhung auf die Zustimmung des Mieters angewiesen ist, darf das Schreiben zur Ankündigung der Mieterhöhung nicht den Eindruck einer einseitigen Festsetzung vermitteln. Wenn die Mieterhöhung des Vermieters formal in Ordnung ist und alle gesetzlichen Bestimmungen eingehalten wurden, ist der Mieter verpflichtet, zuzustimmen. Im Falle einer Weigerung kann der Vermieter die Zustimmung gerichtlich einklagen.
Was heißt ortsübliche Vergleichsmiete?
Die ortsübliche Vergleichsmiete ist ein repräsentativer Querschnitt der Mieten innerhalb einer bestimmten Wohnungskategorie; so hat es das Bayerische Oberlandesgericht bereits 1981 formuliert. Es ist also die übliche Miete in einer Gemeinde bzw. in einem Stadtteil für eine vergleichbare Wohnung. Dabei werden Wohnungen mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen verglichen. Eine Wohnung mit Zentralheizung darf also nicht mit einer ohne Zentralheizung verglichen werden. Bei der Berechnung des Mietspiegels werden alle Details einer Wohnung berücksichtigt. Das beginnt bei der Fertigstellung des Hauses und beinhaltet Kleinigkeiten wie das WC mit oder ohne Fenster bis hin zu einer Fahrradabstellmöglichkeit. Die einzelnen Mietspiegel kann man in fast jeder Gemeinde über das Internet abrufen. Seit dem 01.06.2015 kommt der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöhte Bedeutung zu, denn hieran hat sich die vom Gesetzgeber erlassene Mietpreisbremse zu orientieren. Das Muster für die Ankündigung einer Mieterhöhung ist rechtssicher formuliert und hilft Ihnen als Vermieter bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche.
Zustimmungsbedürftigkeit des Mieters
Um eine Mieterhöhung durchzusetzen bedarf es der Zustimmung durch den Mieter. Das liegt daran, dass die Parteien einen Vertrag zu bestimmten Konditionen vereinbart haben. Der Vertrag kann deshalb nicht einfach durch einen Vertragspartner abgeändert werden. Da das Mietverhältnis über einen längeren Zeitraum geschlossen wird, muss eine Anpassung durch den Vermieter möglich sein. Aus diesem Grund muss der Mieter seine Zustimmung erteilen, wenn die Mieterhöhung rechtmäßig ist. Tut er das nicht, kann der Vermieter die Zustimmung einklagen. Für die vom Vermieter verlangte Zustimmungserklärung steht dem Mieter eine Bedenkzeit oder auch Überlegungsfrist von zwei Monaten zu. Die Zustimmung bedarf keine Form und kann deshalb vom Miete auch mündlich erklärt werden. Er kann die Mieterhöhung auch einfach akzeptieren indem er die erhöhte Miete zahlt. Zum Ausgleich steht dem Mieter ein Sonderkündigungsrecht zu, wonach er die Wohnung mit einer Frist von zwei Monaten kündigen kann.